25.08.2003 12:07
Schlangengifte enthalten Wirkstoffe, die die Ausbreitung von Krebszellen verhindern können. Das hat nach eigenen Angaben Johannes Eble vom Institut für Physiologische Chemie und Pathobiochemie der Universität Münster herausgefunden.
«Es lohnt sich daher, aus diesen Giften ein Medikament zu entwickeln, das die Invasion und Metastasierung von Tumoren mindert», sagte der Forscher im Vorfeld einer Vortragsveranstaltung der BASF Coatings AG der dpa. Noch aber stehe die Forschung erst am Anfang.
Nach Ebles Feststellungen können diese Wirkstoffe aus Schlangengiften die Zellwanderung hemmen. Ansatzpunkt sei die Grenze zwischen Tumor und dem umgebenden Gewebe. Die wichtigste dieser so genannten Gewebsbarrieren sei die Basalmembran, die für Zellen im Allgemeinen, nicht aber für metastasierende Tumorzellen undurchlässig sei. Dieses Phänomen sei «der erste Stein» zu einem möglichen späteren Durchbruch bei der Krebsbehandlung, erläuterte der 39- jährige Grundlagenforscher. «Bis eine therapeutisch anwendbare Substanz am Markt ist, wird es allerdings noch eine Weile dauern», schränkte der Biochemiker ein.
Fest stehe, dass der Tumor von mehreren Seiten angegriffen werden müsse. Zunächst seien Chemo- und Strahlentherapien gegen das unkontrollierte Zellwachstum gerichtet. «Allein ist das aber oft nicht genug», sagte Eble. «Es gibt Tumore, die auf herkömmliche Chemos nicht ansprechen. Außerdem greifen Cytostatika auch sich schnell teilende gesunde Körperzellen an.» Bei der Radiotherapie ergäben sich Probleme, wenn die Patienten beispielsweise zu jung für Bestrahlungen seien und betroffene Gliedmaßen dann einfach nicht mehr altersgemäß wüchsen. «Dem Wachstum von Tumoren, die zu streuen drohen, kann mit Komponenten von Schlangengiften aber Einhalt geboten werden», ist er sich sicher.
Quelle - Suedkurier.de
Montag, August 25, 2003
Schlangengift soll bei der Krebsbekämpfung helfen
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